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Katasterämter Emden und Norden werden zusammengelegt

Zulammenlegung der Katasterämter Bildrechte: LGLN

Das Landeskabinett hat im Mai 2025 eine neue Standortstruktur der Niedersächsischen Vermessungs- und Katasterverwaltung beschlossen. Darin enthalten ist die Auflösung von 14 der 53 Katasterämter des Landesamtes für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen (LGLN) und deren Zusammenlegung mit anderen Standorten.

Einer der betroffenen Standorte ist das Katasteramt in Emden in der Steinstraße 6. Es schließt zum 28. November 2025 seine Türen und wird mit den Katasteramt in Norden in der Gartenstraße 4 zusammengelegt. Bürgerinnen und Bürger der Stadt Emden sowie der Gemeinden Krummhörn und Hinte müssen sich jedoch nicht sorgen: ihre Belange werden weiterhin in gewohnter Qualität und zügig erledigt, denn dank der Digitalisierung können alle bisher standortgebundenen Aufgaben in Norden oder den anderen vier zur Regionaldirektion Aurich des LGLN gehörenden Katasterämtern in Aurich, Leer, Wittmund oder Varel erledigt werden. Das Emder Katasterarchiv mit seinen Unterlagen befindet sich bereits im Dienstgebäude in Norden.

Personaleinsparungen oder Kündigungen sind mit dieser Organisationsentscheidung nicht verbunden und mit den Beschäftigten wurden einvernehmliche Lösungen gefunden. Die zuletzt noch elf Beschäftigten in Emden wechseln an die Standorte in Norden, Leer und Aurich. Künftig haben an den Standorten in Norden und Leer jeweils rund 30 Mitarbeiter/innen ihr berufliches Zuhause, am Hauptsitz in Aurich arbeiten 60 Kolleginnen und Kollegen und in Wittmund werden rund 25 Beschäftigte zu finden sein. Der Standort Varel wird mit dem Katasteramt Wilhelmshaven zusammengelegt und wird auf über 40 Personen wachsen. Die Zahlen umfassen auch die Auszubildenden und dual Studierenden.

Ämterstruktur in Aurich   Bildrechte: LGLN
Zuschnitt der Regionaldirektion Aurich des LGLN nach der Standortreform

Im nächsten Jahr hätte das Katasteramt Emden seinen 150. Geburtstag gefeiert. In der damaligen Provinz Hannover wurden 1876 24 Katasterämtern gebildet. Sie sollten die Fortführung der Katasterbücher und -karten als Grundlage für Steuererhebungen erledigen. Diese Ortsbehörden der Katasterverwaltung waren die ersten Dienststellen in Preußen, die die Bezeichnung „Ämter“ trugen. Staatshochbau- und Gewerbeaufsichtsämter beispielsweise wurden erst viel später eingerichtet. Das Katasteramt Emden war damals zuständig für die Städte und Ämter Emden und Norden. Untergebracht war es anfangs in der Großen Burgstraße 24, zog jedoch 1880 bereits an die Adresse Am Delft 25/26. Knapp 10 Jahre nach der Gründung musste das Katasteramt seinen Dienstbezirk deutlich verkleinern, denn die Kreisreform 1885 führt zur Einrichtung des Katasteramtes Norden für den neuen Landkreis Norden. Das Katasteramt Emden blieb für den damaligen Land- und den Stadtkreis Emden zuständig. Auch räumlich gab es Veränderungen: Erst zog das Katasteramt in die Ringstraße und ab 1912 war es im Amtsgericht untergebracht. Die Auflösung des Landkreises Emden 1937 entzog dem Katasteramt seine Selbstständigkeit und es wurde Nebenstelle des Hauptamtes Norden. Dazu wanderten Borkum und sechs weitere Gemeinden in den Dienstbezirk das Katasteramtes Leer. Aber bereits 1950 errang das Katasteramt Emden seine Selbstständigkeit zurück und 1972 kehrten mit der Gemeindereform auch zwei Gemeinden, Widdelswehr und Petkum, aus dem Leeraner Amtsgebiet zurück in den Emder Dienstbezirk. Zu dieser Zeit wurde der jetzige Standort im Gebäude in der Steinstraße 6 bezogen.

Niedersachsen war eines der ersten Bundesländer, das in den 70er Jahren die elektronische Datenverarbeitung einführte. Wenig später begannen der Aufbau der digitalen Katasterbücher und der Automatisierten Liegenschaftskarte. Um 1990 arbeiteten in den Katasterämtern bis zu viermal so viele Menschen wie heute, aber seitdem reduzierte sich - bedingt durch Automation und Digitalisierung - die Anzahl der Beschäftigten kontinuierlich. Jetzt wird diesem Umstand Rechnung getragen und die Zahl der Ämter reduziert, um die verbleibenden Häuser zukunftssicher aufzustellen. Sie werden in ihren jeweiligen Regionen zu Kompetenzzentren für die gesetzlichen Daseins- und Versorgungsaufgaben des amtlichen Vermessungswesens. Aber auch für die weiteren Aufgaben der LGLN-Standorte, zum Beispiel die Wertermittlung für Immobilien, Durchführung von Bodenordnungsverfahren in Kommunen oder die Bereitstellung und Dienstleistungen rund um Geobasisdaten, sind die Standorte jetzt für die Zukunft bestens gerüstet.

In den Katasterämtern der Regionaldirektionen des LGLN wird bis heute dafür gesorgt, dass Gebäude, Grenzen und vieles mehr im Liegenschaftskataster nachgewiesen werden. Die Ämter bieten Vermessungsdienstleistungen an, also zum Beispiel Gebäudeeinmessungen, Grundstücksteilungen oder Grenzfeststellungen. Oder wenn jemand bauen möchte, erstellen sie einen amtlichen Lageplan. Gearbeitet wird bei Vermessungen und der anschließenden Geodatenverarbeitung mit hochmodernem technischem Gerät, mit Satellitenpositionierung, Drohnen und KI. Viele Prozesse laufen digital. Für Vermessungen und Lagepläne gibt es Anträge im Niedersächsischen Antragssystem für Verwaltungsleistungen Online (NAVO). Über den Dienst Katasterkarten-online können amtliche Kartenauszüge (z.B. für Kreditanträge, Bauvoranfragen, Immobilienkäufe, Ortspläne, …) bezogen werden.

Hintergrund zur neuen Standortstruktur der Niedersächsischen Vermessungs- und Katasterverwaltung, Pressemitteilung des Kabinetts vom 19.05.2025


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Artikel-Informationen

erstellt am:
24.11.2025

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