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erstellt am:
30.06.2025
Die Regionaldirektion Aurich des Landesamtes für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen (LGLN) mit Katasterämtern in Aurich, Norden, Leer, Varel, Wittmund, Wilhelmshaven und Emden verabschiedet ihre langjährige Chefin Helgrid Obermeyer.
Am Mittwoch, den 25. Juni 2025 schloss Helgrid Obermeyer ein letztes Mal ihre Bürotür im schönen Behördenhaus an der Oldersumer Straße in Aurich hinter sich und blickt auf ein ereignisreiches Berufsleben zurück. Sie steuerte über Jahrzehnte maßgeblich die Geschicke der Agrarstruktur/Landentwicklung und später der Vermessungs- und Katasterverwaltung in den Landkreisen Aurich, Friesland, Leer, Wittmund sowie den Städten Emden und Wilhelmshaven. Umorganisationen und Reformen sorgten wiederholt für Ämter und Behörden mit unterschiedlichsten Bezeichnungen und Zuschnitten und erforderten vor Ort Organisations- und Einfühlungsvermögen mit Augenmaß. Unruhige Zeiten, erinnert sich Obermeyer, die in Aurich nicht nur ihre berufliche, sondern auch ihre persönliche Heimat fand.
Obermeyer startete nach dem Studium in Hannover und ihrem Referendariat 1993 beim Amt für Agrarstruktur in Aurich, verantwortete nach der ersten Umorganisation als Dezernatsleiterin die Bereiche Flurbereinigung und Landmanagement in der Behörde für Geoinformation, Landentwicklung und Liegenschaften (GLL) Aurich und avancierte schließlich 2013 zur Chefin der heutigen Regionaldirektion Aurich des LGLN. 12 Jahre leitete sie die Dienststelle mit Hauptsitz in Aurich und aktuell insgesamt 200 Beschäftigten.
Über 20 Jahre engagierte Obermeyer sich zusätzlich in ihrem Beruf für die fachliche Ausbildung. Sie war Lehrbeauftragte für Ländliche Neuordnung an der Jade Hochschule Wilhelmshaven/Oldenburg/Elsfleth, Mitglied des Oberprüfungsamtes für den höheren technischen Verwaltungsdienst und Mitglied im Berufsbildungsausschuss der Zuständigen Stelle für die Berufsbildung in der Geoinformationstechnologie, die sich um die beiden Ausbildungsberufe Geomatiker/in Vermessungstechniker/in kümmert. Und als ob das alles noch nicht genügen würde, betätigte sie sich als stellvertretende Vorsitzende im DVW – der Gesellschaft für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement und war Mitglied in der Akademie ländlicher Raum (ALR).
Die Wahlheimat Ostfriesland der gebürtigen Osnabrückerin profitierte über 30 Jahren von ihrem Engagement. Viele Flurbereinigungen, Wegebau-, Naturschutz- und Naherholungsprojekte in Ostfriesland sind mit dem Namen Helgrid Obermeyer verbunden. Erhalten bleibt der Region auch zukünftig ihr Engagement in der Ostfriesischen Landschaft, dort fungiert sie als sachkundige Ratgeberin im Wissenschaftsausschuss, und ihre Expertise im Umlegungsausschuss der Stadt Aurich. Und nicht zuletzt wird sie als Mitglied des Lions Club Frisia-Orientalis weiterhin Gutes für die Region tun.
Im Namen der Niedersächsischen Innenministerin Daniela Behrens überreichte die zuständige Referatsleiterin Katrin Steffens die obligatorische Urkunde, nicht ohne zuvor auf die 32jährige Berufslaufbahn von Helgrid Obermeyer zurückzuschauen. „Was Sie ausgezeichnet hat, war unter anderem eine enorm positive Ausstrahlung, Ihr unermüdlicher Einsatz für die Beschäftigten Ihrer Regionaldirektion und Ihre unbedingte Zuverlässigkeit“, hob Steffens in ihrer Laudatio hervor. Die Ministerialrätin erinnerte an den Laufbahnwechsel Obermeyers von der Agrarstruktur- in die Vermessungsverwaltung und betonte, dass allseits voller Anerkennung auf ihre Leistungen zurückgeblickt werde.
Beschäftige, Führungskräfte, Weggefährtinnen und -gefährten verabschiedeten Obermeyer mit herzlichen Worten. LGLN-Präsident Michel Golibrzuch hob die angenehme und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der scheidenden Regionaldirektionsleiterin hervor. Der Personalrat betonte die menschliche Wärme Obermeyers und die Führungskräfte der Regionaldirektion Aurich resümierten staunend, dass Helgrid Obermeyer wirklich alle Beschäftigten ihrer Regionaldirektion persönlich kannte und sich auch für jeden einzelnen Menschen interessiert habe. Dies mache sie zu einer herausragenden Leitung, der sich alle Führungskräfte verbunden fühlten.
Helgrid Obermeyer bedankte sich herzlich für die Wertschätzung. Sie sei von Herzen gerne über so viele Jahre Leiterin der Regionaldirektion gewesen. Gerade in den letzten Jahren habe sie besonders gefreut, welch positiven Eindruck andere Behörden von den erfolgreichen Anstrengungen des LGLN zur digitalen Transformation mittlerweile gewonnen hätten. Sie werde dem LGLN verbunden bleiben und die weitere Entwicklung ihrer künftig ehemaligen Behörde aufmerksam verfolgen.
Hintergrund – Was macht die Regionaldirektion (RD) Aurich des LGLN?
Der Dienstbezirk der RD Aurich umfasst die Landkreise Aurich, Friesland, Leer, Wittmund sowie die Städte Emden und Wilhelmshaven mit einer Fläche von insgesamt rund 3.900 Quadratkilometern und 650.000 Bewohnerinnen und Bewohnern. Die Zentrale hat ihren Sitz in Aurich im Behördenhaus an der Oldersumer Straße.
Die meisten der 200 Beschäftigten und Auszubildenden arbeiten in den sieben Katasterämtern in Aurich, Norden, Leer, Varel, Wittmund, Wilhelmshaven und Emden. Dort wird unter anderem dafür gesorgt, dass die rund 600.000 Gebäude und 600.000 Flurstücke mit fast drei Millionen Grenzpunkten aktuell und penibel im Liegenschaftskataster nachgewiesen werden. Damit wird sichergestellt, dass zum Beispiel niemand ein falsches Grundstück verkauft, ein Haus an der falschen Stelle baut oder einfach eine Grundstücksgrenze verschiebt. Basis aller Arbeiten im Katasteramt ist das Amtliche-Liegenschaftskataster-Informationssystem ALKIS. Dort wird jede Hausecke, jeder Grenzstein, jeder Teich und vieles mehr als sogenanntes Objekt geführt. Allein in der RD Aurich gibt es viele Millionen solcher digitalen Objekte, die gepflegt werden wollen. All diese Objekte dienen in verschiedenen Kombinationen als Grundlage analoger und digitaler Karten, die wiederum dafür sorgen, dass beispielsweise Navigationssysteme, Polizei, Feuerwehren, Rettungsdienste, Energieversorger und viele andere mit präzisen Kartengrundlagen arbeiten können.
Weitere Kolleginnen und Kollegen sind in der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses für Grundstückswerte und mit städtebaulicher Bodenordnung beschäftigt. Hier werden unter anderem Bodenrichtwerte für Bauland und landwirtschaftliche Nutzflächen ermittelt, die amtliche Kaufpreissammlung geführt, die aktuellen Grundstücksmarktdaten herausgegeben und Verkehrswertgutachten erstellt. Darüber hinaus erhalten Kommunen Unterstützung bei gewünschten Umlegungen.
Ein weiteres Fachthema ist das Geodatenmanagement. Dort sind Kundinnen und Kunden, die digitale oder analoge Geodaten oder Karten für jedweden Anlass brauchen, richtig aufgehoben. Die dort Beschäftigten beraten zu den Geobasisdaten des LGLN und vertreiben sie. Hier befindet sich auch das Zentrum der Digitalisierungsoffensive im LGLN: In sogenannten geoLabs werden neue innovative Produkte, Dienste und Verfahren entwickelt.
Ansprechperson für die Presse
Doris Henke, Leiterin der LGLN-Unternehmenskommunikation
Tel.: 0511 64609-384, Mobil: 0176 62238204
doris.henke@lgln.niedersachsen.de
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erstellt am:
30.06.2025