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erstellt am:
27.10.2025
Im Rahmen einer offiziellen Amtsübergabe am 17. Oktober 2025 in Hannover wurde Enrico Kunas die Leitung der Regionaldirektion Oldenburg-Cloppenburg des Landesamtes für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen (LGLN) übertragen. Die Amtsübergabe erfolgte durch Katrin Steffens, Referatsleiterin im Niedersächsischen Ministerium für Inneres, Sport und Digitalisierung, sowie durch den Präsidenten des Landesamtes, Michel Golibrzuch. Die Regionaldirektion Oldenburg-Cloppenburg des LGLN hat 250 Mitarbeitende und ihren Hauptsitz in Oldenburg. Weitere Standorte sind die Katasterämter in Cloppenburg, Brake, Westerstede, Delmenhorst, Vechta und Wildeshausen.
Das LGLN nimmt die Aufgaben der Vermessungs- und Katasterverwaltung in Niedersachsen wahr und ist in neun Regionaldirektionen, verteilt über ganz Niedersachsen, sowie der Landesvermessung in Hannover vertreten. In den Regionaldirektionen sind jeweils Dezernate für Verwaltungsaufgaben und Geodatenmanagement, eine Geschäftsstelle des Gutachterausschusses für Grundstückswerte sowie mehrere Katasterämter zusammengefasst. Insgesamt arbeiten im LGLN über 2.000 Menschen. Mit der neuen Leitung in Oldenburg setzt das LGLN auf Kontinuität und fachliche Kompetenz und stärkt damit die regionale Präsenz und Leistungsfähigkeit.
Die Regionaldirektion Oldenburg-Cloppenburg ist zuständig für die Landkreise Ammerland, Cloppenburg, Oldenburg, Vechta und Wesermarsch sowie die kreisfreien Städte Oldenburg und Delmenhorst. Zu ihr gehören die Katasterämter in Oldenburg, Brake, Westerstede, Cloppenburg, Delmenhorst, Vechta und Wildeshausen, wobei Brake und Delmenhorst in Kürze im Zuge der Neuorganisation der Standortstruktur der Vermessungs- und Katasterverwaltung geschlossen werden. Inklusive der Auszubildenden und dual Studierenden sind in der Regionaldirektion Oldenburg-Cloppenburg aktuell 250 Mitarbeitende beschäftigt. Die Vorgängerin von Enrico Kunas war Anja Diers, die dem Haus viele Jahre vorstand und im März 2025 nach schwerer Krankheit verstarb.
„Mit Enrico Kunas haben wir unseren Wunschkandidaten für diese Position bekommen“, freut sich Michel Golibrzuch. „In diesen Zeiten brauchen wir kompetente und engagierte Leute an den entscheidenden Stellen.“ Der 46-jährige leitete bis dato das Katasteramt in Cloppenburg und ist Koordinator für sämtliche Fachaufgaben im Bereich des Liegenschaftskatasters im gesamten Dienstbezirk der Regionaldirektion. Kunas engagiert sich darüber hinaus seit Jahren in der LGLN-internen Weiterbildung zum Thema Liegenschaftskataster. Er organisiert regelmäßig Fachfortbildungen und ist aufgrund seiner hohen Fachkompetenz gefragter Kollege in landesweiten Projekt- und Arbeitsgruppen. Der gebürtige Grevesmühlener studierte in Hannover Geodäsie und Geoinformatik, absolvierte sein Referendariat in Niedersachsen und war bis 2016 in der Leitstelle Vermessung beim Staatlichen Baumanagement Lüneburger Heide tätig. Anschließend leitete er bis 2020 das Katasteramt an seinem Familienwohnsitz in Vechta bevor er nach Cloppenburg wechselte. Der neue Leiter sieht große Herausforderungen für die Zukunft: „Es gilt, den Prozess der digitalen Transformation des LGLN aktiv mitzugestalten, um spürbare Mehrwerte sowohl für die Kundinnen und Kunden als auch für unsere Mitarbeitenden zu schaffen. Ich möchte diesen Wandel durch eine wertschätzende und partizipative Führungskultur prägen und ein Umfeld schaffen, in dem Innovation, Eigenverantwortung und gute Zusammenarbeit gedeihen können.“
Hintergrund – Was macht die Regionaldirektion (RD) Oldenburg-Cloppenburg des LGLN?
Der Dienstbezirk der RD Oldenburg-Cloppenburg umfasst die Landkreise Ammerland, Cloppenburg, Oldenburg, Vechta und Wesermarsch sowie die kreisfreien Städte Oldenburg und Delmenhorst mit einer Fläche von insgesamt rund 5.000 Quadratkilometern und 930.000 Bewohnerinnen und Bewohnern. Die Zentrale hat ihren Sitz in Oldenburg am Stau.
Die meisten der 250 Beschäftigten, Auszubildenden und Studierenden arbeiten aktuell in den sieben Katasterämtern in Oldenburg, Cloppenburg, Brake, Westerstede, Delmenhorst, Vechta und Wildeshausen. Dort wird unter anderem dafür gesorgt, dass die rund 800.000 Gebäude und 680.000 Flurstücke mit 2,7 Millionen Grenzpunkten aktuell und penibel im Liegenschaftskataster nachgewiesen werden. Damit wird sichergestellt, dass zum Beispiel niemand ein falsches Grundstück verkauft, ein Haus an der falschen Stelle baut oder einfach eine Grundstücksgrenze verschiebt. Basis aller Arbeiten im Katasteramt ist das Amtliche-Liegenschaftskataster-Informationssystem ALKIS. Dort wird jede Hausecke, jeder Grenzstein, jeder Teich und vieles mehr als sogenanntes Objekt geführt. Allein in der RD Oldenburg-Cloppenburg gibt es viele Millionen solcher digitalen Objekte, die gepflegt werden wollen. All diese Objekte dienen in verschiedenen Kombinationen als Grundlage analoger und digitaler Karten, die wiederum dafür sorgen, dass beispielsweise Navigationssysteme, Polizei, Feuerwehren, Rettungsdienste, Energieversorger und viele andere mit präzisen Kartengrundlagen arbeiten können. Die Katasterämter bieten unter anderem Vermessungsdienstleistungen an, also zum Beispiel Gebäudeeinmessungen, Grundstücksteilungen oder Grenzfeststellungen. Oder wenn jemand bauen möchte, erstellt das Katasteramt einen amtlichen Lageplan. Für Vermessungen und Lagepläne gibt es Anträge im Niedersächsischen Antragssystem für Verwaltungsleistungen Online (NAVO). Über den Dienst Katasterkarten-online können amtliche Kartenauszüge (z.B. für Kreditanträge, Bauvoranfragen, Immobilienkäufe, Ortspläne, …) bezogen werden.
Weitere Kolleginnen und Kollegen sind in der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses für Grundstückswerte und mit städtebaulicher Bodenordnung beschäftigt. Hier werden unter anderem Bodenrichtwerte für Bauland und landwirtschaftliche Nutzflächen ermittelt, die amtliche Kaufpreissammlung geführt, die aktuellen Grundstücksmarktdaten herausgegeben und Verkehrswertgutachten erstellt. Darüber hinaus erhalten Kommunen Unterstützung bei gewünschten Umlegungen. Bodenrichtwerte und weitere Informationen zum Immobilienmarkt sind unter immobilienmarkt.niedersachsen.de zu finden.
Ein weiteres Fachthema ist das Geodatenmanagement. Dort sind Kundinnen und Kunden, die digitale oder analoge Geodaten oder Karten für jedweden Anlass brauchen, richtig aufgehoben. Die dort Beschäftigten beraten zu den Geobasisdaten des LGLN und vertreiben sie. Hier befindet sich auch das Zentrum der Digitalisierungsoffensive im LGLN: In sogenannten geoLabs werden neue innovative Produkte, Dienste und Verfahren entwickelt. Das LGLN stellt inzwischen zahlreiche offen zugängliche und entgeltfreie Geodaten als sogenannte OpenData zur Verfügung, zum Beispiel Luftbilder. Auch Daten aus dem Liegenschaftskataster, Geländemodelle und 3D-Gebäudemodelle sind für jedermann/jedefrau abrufbar, bedürfen allerdings spezieller Programme um sie zu bearbeiten.
doris.henke@lgln.niedersachsen.de
www.lgln.de
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erstellt am:
27.10.2025