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erstellt am:
17.11.2025
Das Landeskabinett hat am 19. Mai 2025 eine neue Standortstruktur der Niedersächsischen Vermessungs- und Katasterverwaltung beschlossen. Darin enthalten ist die Auflösung von 14 der 53 Katasterämter des Landesamtes für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen (LGLN) und deren Zusammenlegung mit anderen Standorten.
Einer der betroffenen Standorte ist das Katasteramt in Wilhelmshaven an der Peterstraße 53, es schließt am 21. November 2025 seine Türen und wird mit dem Katasteramt in Varel zusammengelegt. Wilhelmshavener Bürgerinnen und Bürger müssen sich jedoch nicht sorgen: Ihre Belange werden weiterhin in gewohnter Qualität und zügig erledigt, denn dank der Digitalisierung können alle bisher standortgebundenen Aufgaben auch in Varel oder den anderen zur Regionaldirektion Aurich des LGLN gehörenden Katasterämter in Aurich, Leer, Norden und Wittmund erledigt werden. Das Wilhelmshavener Katasterarchiv mit seinen Unterlagen befindet sich bereits im Dienstgebäude in Varel.
Personaleinsparungen oder Kündigungen sind mit dieser Organisationsentscheidung nicht verbunden und mit den Beschäftigten wurden einvernehmliche Lösungen gefunden. Die neun bis dato noch am LGLN-Standort Wilhelmshaven beschäftigten Kolleginnen und Kollegen wechseln gemeinschaftlich an den Standort Varel der Regionaldirektion Aurich des LGLN. Die räumlichen Kapazitäten dort reichen aus, um die dann auf über 40 angewachsene Anzahl an Beschäftigten angemessen unterzubringen.
Das eigenständige Katasteramt Wilhelmshaven existierte seit 1937. Vorher wurde der Oldenburgische Teil Wilhelmshavens vom Katasteramt Jever, später auch vom Katasteramt Varel und der Preußische Teil vom Katasteramt Wittmund verwaltet. Bis 1985 umfasste der Katasteramtsbezirk die Stadt Wilhelmshaven sowie die heutigen Gemeinden Wangerooge, Wangerland, Jever, Schortens und Sande. Der jetzige Standort im verwaltungseigenen Gebäude an der Peterstraße 53 wurde bereits vor 40 Jahren bezogen.
Niedersachsen war eines der ersten Bundesländer, das in den 70er Jahren die elektronische Datenverarbeitung einführte. Wenig später begannen der personalintensive Aufbau der digitalen Katasterbücher und der Automatisierten Liegenschaftskarte. In den Katasterämtern arbeiteten damals weit mehr Menschen als heute, in Wilhelmshaven zählte man 1985 sogar 50 Personen. Aber seitdem reduzierte sich - bedingt durch Automation und Digitalisierung - die Anzahl der Beschäftigten kontinuierlich. Der Standort Wilhelmshaven verlor zudem 1986, durch die Anpassung der Katasteramtsbezirke an die politischen Grenzen der Region, die Gemeinden Wangerooge, Wangerland, Jever, Schortens und Sande des heutigen Landkreises Friesland an das Katasteramt in Varel. Für den Katasteramtsstandort Wilhelmshaven verblieb lediglich das Gebiet der kreisfreien Stadt Wilhelmshaven.
Jetzt wird die Zahl der Katasterämter reduziert, um die verbleibenden Häuser zukunftssicher aufzustellen. Sie werden in ihren jeweiligen Regionen zu Kompetenzzentren für die gesetzlichen Daseins- und Versorgungsaufgaben des amtlichen Vermessungswesens. Aber auch für die weiteren Aufgaben der LGLN-Standorte, zum Beispiel die Wertermittlung für Immobilien, Durchführung von Bodenordnungsverfahren in Kommunen oder die Bereitstellung und Dienstleistungen rund um Geobasisdaten, sind die Standorte jetzt für die Zukunft bestens gerüstet.
In den Katasterämtern der Regionaldirektionen des LGLN wird bis heute dafür gesorgt, dass Gebäude, Grenzen und vieles mehr im Liegenschaftskataster nachgewiesen werden. Die Ämter bieten Vermessungsdienstleistungen an, also zum Beispiel Gebäudeeinmessungen, Grundstücksteilungen oder Grenzfeststellungen. Oder wenn jemand bauen möchte, erstellen sie einen amtlichen Lageplan. Gearbeitet wird bei Vermessungen und der anschließenden Geodatenverarbeitung mit hochmodernem technischem Gerät, mit Satellitenpositionierung, Drohnen und KI. Viele Prozesse laufen digital. Für Vermessungen und Lagepläne gibt es Anträge im Niedersächsischen Antragssystem für Verwaltungsleistungen Online (NAVO). Über den Dienst Katasterkarten-online können amtliche Kartenauszüge (z.B. für Kreditanträge, Bauvoranfragen, Immobilienkäufe, Ortspläne, …) bezogen werden.
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erstellt am:
17.11.2025